von Denis Lehmann
26.10.2023

Wildes British Columbia: Tipps zum Verhalten bei Begegnungen mit Bären und Pumas

In den ersten beiden Teilen unserer Videoreihe mit Bernd Jordan haben wir erfahren, wie es sich als Auswanderer in British Columbia lebt und was man als Urlauber unternehmen kann. Bernd, der seit Jahren in BC lebt, hat uns von seinen Abenteuern erzählt und wertvolle Insider-Tipps für jeden Kanada-Besucher gegeben.

Heute, im dritten und letzten Teil, tauchen wir ein in die wilde Seite von BC. Bernd teilt seine Erfahrungen mit der beeindruckenden und manchmal gefährlichen Tierwelt der Region und gibt Ratschläge, wie man sich in der Wildnis sicher bewegt.

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Wildnis und Tiere in British Columbia

Laut Bernd ist BC nicht nur ein Ort zum Entspannen und Genießen, sondern auch ein Ort, der für seine “Wildnis, Natürlichkeit und Rauheit” bekannt ist. Er betont: “Man muss sich darauf einstellen, einem Bären, einem Puma oder Kojoten zu begegnen.”

Wie man Begegnungen vermeidet

“Der beste Schutz ist natürlich, dass es gar nicht erst zu einer Begegnung kommt,” sagt Bernd. Er empfiehlt eine Bärenglocke, die beim Wandern klingelt, und betont die Wichtigkeit von Gesprächen während der Wanderung, da “Tiere einen ausgeprägten Gehörsinn haben und die normale Sprache weit trägt”.

Reaktionen bei unerwarteten Begegnungen

Die Wildnis von British Columbia beherbergt zahlreiche wilde Tiere, und während man das Gebiet erkundet, ist die Wahrscheinlichkeit von Begegnungen mit diesen Tieren zwar selten, aber dennoch vorhanden. Bernd gibt wertvolle Tipps, wie man bei unerwarteten Begegnungen mit Bären oder Pumas reagieren sollte:

Begegnung mit einem Bären:

  • Mache dich so groß wie möglich.
  • Sprich ruhig und bestimmt auf den Bären ein. Der Inhalt ist nicht wichtig, es geht darum, dem Bären zu signalisieren, dass du ein Mensch bist.
  • Vermeide direkten Augenkontakt, behalte den Bären jedoch im Blickfeld.
  • Bewege dich langsam rückwärts und versuche, die Distanz zum Bären zu vergrößern.
  • Verwende Bärenspray als letztes Mittel, wenn du dich bedroht fühlst.

Begegnung mit einem Puma:

  • Halte immer Augenkontakt mit dem Puma.
  • Mache dich größer.
  • Sprich bestimmt, aber ruhig auf den Puma ein.
  • Bewege dich langsam rückwärts, ohne dich umzudrehen oder zu rennen.
  • Wirf, wenn möglich, Gegenstände in Richtung des Pumas.
  • Auch hier sollte Bärenspray als letzte Verteidigungsmöglichkeit in Betracht gezogen werden.

Bernd betont die Wichtigkeit, bei jeder Begegnung in der Wildnis ruhig zu bleiben. Panik kann zu unvorhersehbaren Reaktionen von Wildtieren führen. Es ist auch wichtig zu beachten, dass Bären und Pumas in der Regel Menschen meiden und Konfrontationen aus dem Weg wollen. Beachte: Grizzlybären können den Menschen durchaus als Beute betrachten und angreifen.

Was tun bei einem Angriff?

Sollte es zu dem seltenen Fall eines tatsächlichen Angriffs kommen, ist es entscheidend, zu wissen, wie man reagieren muss:

Angriff durch einen Bären:

  • Bären greifen in der Regel an, wenn sie sich bedroht fühlen oder ihre Jungen beschützen wollen.
  • Verfügst du über Bärenspray, ist dies die Zeit, es einzusetzen. Dieses Pfefferspray kann einen angreifenden Bären abwehren.
  • Sollte der Bär weiterhin angreifen, musst du dich auf den Boden legen, mit dem Gesicht nach unten. Schütze deinen Kopf mit den Händen und die Weichteile deines Körpers. Der Bär will dich nicht fressen, sondern sieht in dir eine Bedrohung. In der Regel sollte er aufhören, sobald er das Gefühl hat, dass von dir keine Gefahr mehr ausgeht.

 Angriff durch einen Puma:

  • Ein Puma-Angriff unterscheidet sich von dem eines Bären. Wenn ein Puma angreift, sieht er dich als Beute.
  • In diesem Fall ist es unerlässlich, um dein Leben zu kämpfen. Du musst alles verwenden, was dir zur Verfügung steht, um dich zu verteidigen.

Bernd betont, dass solche Angriffe sehr selten sind. Oft bemerken Menschen die Anwesenheit von Wildtieren überhaupt nicht oder hören sie nur in der Ferne.

Bernds persönliche Begegnungen

Bernd erzählt von mehreren Bärenbegegnungen, bei denen die Bären wie erwartet reagiert haben: Sie sind erschrocken und davongelaufen. Besonders interessant sind seine Erzählungen von Bären in seinem eigenen Garten, die sich, durch Zäune blockiert, manchmal nicht so schnell zurückziehen konnten, letztendlich aber den Weg in die Freiheit gefunden haben.

Hunde und die Gefahr durch Wildtiere

Für Hundebesitzer gibt es besondere Risiken. Ein Puma könnte einen Hund als Beute betrachten. Bernd rät, Hunde beim Spazieren abends immer an der Leine zu halten und nicht alleine im Garten herumlaufen zu lassen.

Wildcampen versus Campingplätze

Bernd bevorzugt Campingplätze gegenüber dem Wildcampen, da er das Risiko in Bären- oder Puma-Gebieten als zu hoch empfindet. Dennoch betont er die Wichtigkeit, sich auch auf Campingplätzen richtig zu verhalten, insbesondere was das Lagern von Essen betrifft.

Wichtiger Hinweis:

Bernd Jordan ist kein Wildlife-Experte. Für die in diesem Artikel und dem eingebundenen Video ausgesprochenen Empfehlungen wird keine Haftung übernommen.

Bitte informiere dich zum richtigen Verhalten bei Begegnungen mit Bären oder Pumas auf folgenden offiziellen Seiten:

https://parks.canada.ca/pn-np/mtn/ours-bears/securite-safety/ours-humains-bears-people

https://www2.gov.bc.ca/gov/content/environment/plants-animals-ecosystems/wildlife/human-wildlife-conflict/staying-safe-around-wildlife/cougars

Bernd Jordan fand 2020 ein neues Zuhause in dem kanadischen Städtchen Gibsons.

Auf was-wichtig-ist.de teilt er seine spannenden Erfahrungen und Beobachtungen über das Leben in British Columbia.